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Am See

Am See zu malen, bedeutet für mich ganz Wasser zu werden, das Element Wasser sehen, spüren, eintauchen und eins zu sein -

im Urzustand.

Jeden Tag, die neue Farbe des Sees zu erleben und nach der zu wiedergebenden Farbe zu suchen, wäre und ist ein Prozeß, für den es sich lohnt viele Leben zu leben.

Die zarte Linie am Horizont, die das Wasser mit dem Land verbindet, gleicht einem dünn, glitzernden Faden.

Vibrierend, grenzend und doch verbindend.

Die Silhuetten der Berge im Hintergrund verändern ihre Form in der Spiegelung am Wasser. Sie verlieren ihre steinerne Härte, sie verschwimmen in der Form und doch bleiben sie spürbar als solche. 

Der Garten indem ich male ist ein geschichtsträchtiger.

Es scheint, als ob die Blätter der riesigen, uralten Bäume die Geheimnisse und die Geschichten in sich verbergen und manchmal höre ich sie tuscheln, ganz leise, wenn ihr Blätterwerk im sanften Wind rauscht.

Nie hab ich einen Ort größerer Stille und Selbstzufriedenheit gespürt. Ein Ort mit dem ich mich verbunden fühle. Ein Gefühl der Verwurzelung, welches ich ganz selten wahrnehme, ist hier zu spüren und macht es mir leicht zu schöpfen.

Es scheint, als fließe die Farbe des Wassers durch mich durch, direkt auf die Leinwand.

So muss sich Schöpfung anfühlen.

 

Danke an Familie Messner für die Möglichkeit, hier arbeiten zu dürfen.

www.villapaulick.at